Fachtagung Stiftung Kapitalmarktunion | Online
Die wachsende Bedeutung der Projektfinanzierung im wirtschaftlichen Umbruch unserer Zeit
Die Weltwirtschaft ist im Umbruch. Digitalisierung, Umbau der Energie- und Verkehrswirtschaft, Einstieg in ein CO2 freies Europa – an Projekten mangelt es nicht. Und mit der Zahl der Projekte wächst die Projektfinanzierung.
Projektfinanzierung ist kein neues Phänomen. Die gesamte Industrialisierungs-geschichte ist eine Geschichte der Projektfinanzierung. Ursprünglich waren es große Erschließungsvorhaben, die Unternehmen unabhängig von ihrer Bilanz, oft in Kooperation mit anderen Unternehmen durchführten und finanzierten. Auch große öffentliche Infrastrukturprojekte waren in der Geschichte schon immer eine Domäne der Projektfinanzierung.
Projektfinanzierungen greifen dort, wo die für einen klassischen Kredit nötigen Bilanzkennziffern nicht gegeben sind; sei es weil die Projekte zu groß sind für einzelne Unternehmen, sei es weil das finanzierende Unternehmen ein Projekt nicht über seine Bilanz finanzieren kann oder will. Die Bewertung der Kreditwürdigkeit eines Projektes orientiert sich am Zins- und Tilgungsplanung der Projektfinanzierung und diese ist wesentlich vom zukünftigen Cashflow des Projektes abhängig. So bauen Projektfinanzierungen auf den erwarteten Cash Flows der Projekte auf, die Bilanzen der Projektbeteiligten werden lediglich durch den jeweiligen Eigenkapitalanteil belastet.
Banken haben traditionell ein hohes Know-how und große Bedeutung bei Projektfinanzierungen. Doch in den letzten Jahren kommen zunehmend auch Versicherungen und Pensionsfonds hinzu.
Themenschwerpunkte
- Wie stellt sich die Geschichte der Projektfinanzierung dar?
- Was sind die aktuellen Entwicklungen und Trends bei Projektfinanzierungen?
- Wer nutzt Projektfinanzierungen vorzugsweise – Mittelstand, Großunternehmen,
öffentliche Hand? - Wie bedeutsam ist das Instrument Projektfinanzierung für den grünen, nachhaltigen
Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft? - Wer sind die Finanzierer? Banken, Versicherungen, Pensionsfonds –
wie verschieben sich die Marktanteile? - Was sind typische Beispiele einer Projektfinanzierung aus dem Mittelstands- und
aus dem Infrastrukturbereich? - Wie gestalten sich die regulatorischen Rahmenbedingungen für Projektfinanzierungen?
Die Vortragenden sind ausgewiesene Finanzwissenschaftler, Wirtschaftshistoriker, Publizisten und Politiker; die Teilnehmer sind Sozialwissenschaftler sowie Praktiker aus Banken, Industrie und Verbänden.
Agenda
Freitag, 11. Dezember 2020
9.45 Uhr | Einwahl |
10.00 Uhr | Tagungseröffnung |
10.10 Uhr | A short history of 11,000 years of infrastructure finance Hugh Goldsmith, European Investment Bank |
11.10 Uhr | Fragerunde zum vorherigen Vortrag/ Break |
11.20 Uhr | Grundstrukturen der Projektfinanzierung in der aktuellen Bankenpraxis – Anwendungsgebiete, Gestaltungsoptionen, vertragliche Risikoverteilung Peter Rambold, Bayerische Landesbank |
12.20 Uhr | Fragerunde zum vorherigen Vortrag/ Mittagspause |
12.50 Uhr | Infrastrukturfinanzierung als Anwendungsfall der Projektfinanzierung – |
13.40 Uhr | Fragerunde zum vorherigen Vortrag/ Break |
13.50 Uhr | ESG Metriken für komplexe Projektfinanzierungen Dr. Ari Pankiewicz, d-fine |
14.35 Uhr | Fragerunde zum vorherigen Vortrag/ Break |
14.45 Uhr | Regulatorische Rahmenbedingungen für Projektfinanzierungen bei Banken Dr. Philipp Völk, PricewaterhouseCoopers |
15.35 Uhr | Schlusswort Prof. Dr. Ferdinand Mager |